Dienstag, 19. März 2013

Die verstrickte Dienstagsfrage

Das Wollschaf will heute wissen: 

 

Was ist eure persönliche "Königsdisziplin" beim Stricken? Aran? Lochmuster? Norwegermuster? Doppelstrick? Verkürzte Reihen?

Das sind nur Stichworte; vermutlich habt ihr eure ganz eigene Vorstellung von dem, was für euch das als am höchsten zu bewertende Strickkönnen ist.

 

"Schwierig" finde ich jetzt keine der oben genannten Techniken, es ist eher eine Sache der Konzentrationsfähigkeit. 

Es gibt Muster, die leicht zu merken sind, die ich sehr schnell "sehe" ohne auf die Vorlage sehen zu müssen. Am meisten Konzentration kostet es mich, wenn ich Masche für Masche nachsehen muss, was jetzt kommt. 

Wichtiger als die eigentliche Technik ist für mich die ordentliche Ausführung. Je älter ich werde, umso pingeliger werde ich, wenn ich Fehler im Muster mache. Da kann es durchaus passieren, dass ich ein Strickstück nochmal auftrenne, auch wenn ich schon an der Schulter bin und der Fehler sich unten beim Bund befindet.

 

Als "Königsdisziplin" seh ich eher die sorgfältige endgültige Ausarbeitung an, also sauber angestrickte Blenden ohne Löcher, schöne Knopflöcher, ordentliche Nähte. 

 

Eine weitere "Königsdisziplin" ist für mich, dass gleichmäßig gestrickt wird, nicht mal lockerer und mal fester, wobei hier auch sehr viel von der Wolle abhängt, wie sie gezwirnt ist und ob sie glatt gesponnen ist usw. Viele Unregelmäßigkeiten werden dann immer noch durch Waschen und Spannen ausgeglichen.


"Königsdisziplin"  ist für mich ebenfalls der passenden Schnitt. Der hat zwar jetzt nur indirekt mit dem Stricken zu tun, aber eine gute Passform ist genauso wichtig. Ich denke dabei an die handgestrickten Säcke der 80er Jahre mit den ausgestopften Schultern mit denen man aussah wie ein Preisboxer.  

 Aus dieser Zeit stammt auch das abfällige "Sieht aus wie handgestrickt" als Synonym für schlampig gestrickt und verarbeitet und passt irgendwie nicht richtig.



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